1700 Hamburg, Michaeliskirche

Opus 1700 Walcker-Orgel in Hamburg Michaeliskirche

Diashow in der Orgel

Anmerkungen

Lieber Herr Walcker, Danke für die Sittard-Aufnahmen. Sehr gut, sehr interessant, sehr lehrreich, sehr wichtig.
Ich darf folgendes ergänzen bzw. korrigieren:
- Bach, e-moll wurde 1927, die d-moll Toccata 1928 aufgenommen.
- In meinem Papier-Wust ist noch nicht ein Ordner aufgetaucht, der die Aufnahmedaten der anderen Michaelis-Aufnahmen verrät. Ich liefere sie nach. Ebenso eine Information darüber, ob "Ad nos" vollständig aufgenommen wurde. Wenn es gelänge, das Stück komplett aufzutreiben, wäre das eine kleine Sensation. Was Sittard hier manuell zu bieten hat, ist Oberliga.
Oft haben Sammler nicht bedacht, dass längere Stücke auf mehrere Platten verteilt waren, und so ging manches leider verloren.
- Reger "Feste Burg" ist eine Aufnahme aus der Berliner Garnision-Kirche (Sauer, 1909. IV, 80).
- Händels Orgelkonzerte mit den Berliner Philharmonikern wurden ebenfalls in Berlin eingespielt, 1938, den Ort kann ich leider noch nicht benennen.
... interessant übrigens, dass Toccata und Fuge d-moll und die Toccata von Boëllmann einen halben Ton tiefer klingen als notiert, so wie auch auf meinen Exemplaren dieser Platten !
(Sittard ging 1932 als Leiter des Staats- und Domchores von Hamburg nach Berlin).
Im Anhang noch zwei Fotos von St. Michaelis, Hamburg zu Ihrer Verwendung.
Ich freue mich, nun endlich auch zwei Bilder Sittards zu haben.
Dies auf die Schnelle. Schönes Wochenende und alles Gute für Schottland. Besten Gruß & herzlich: Ihr Ludwig Audersch

Hoffnung auf Hamburg Michaeliskirche

Als Oscar Walcker diesen Brief am 20.März 1946 schrieb, zu einer Zeit also, als in Deutschland noch Menschen an Hunger starben, war der Gedanke, die zwar beschädigte, aber noch gut erhaltene und ausgebaute Walcker-Orgel für Michaeliskirche Hamburg wieder aufzubauen, etwas völlig selbstverständliches. Der Wiederaufbau der Kirche, war, wie aus dem Schreiben hervorgeht auf 5 Jahre angesetzt.
Wie ich bereits mehrfach geschrieben habe, war das Pfeifenwerk dieser Orgel fast vollständig erhalten. Hierzu gabe es viel und reichlich Widerspruch. Aus diesem Schreiben Oscar Walckers (... Jedenfalls ist das wertvolle Pfeifenwerk geborgen.) geht dies klar hervor.
1947 schreibt Oscar Walcker von einem bevorstehenden Treffen mit Mahrenholz, der als Sachverständiger in Sachen Micheliskirche eingeschaltet wurde. Aber wie sollte der alte Mann nach Hamburg kommen, bei der völlig zerstörten Infrastruktur des Landes. Flugzeuge gehen ja auch nicht....

es war mir heute Nacht, als

ob ich von ganz weit oben her eine Stimme vernehmen sollte, die da sagte: "Fürchtet Euch nicht, auch wir haben unsere Probleme gehabt." Und daraufhin erfolgte eine genaue technische Beratschlagung in Sachen Taschen-Hängebälgchen-Kegelladen. Neben dezidierten Reguliervorschriften, genauer Materialbeschreibung und noch genauerer Einweisung in die letzten Geheimnisse der feinsten Behandlung bei Stellung von Register, Pfeifenabläufen und detaillierter Ventilgrößen. Mit seltener Klarheit wurde auf Bohrungsdurchmesser, Plattendicken und Pfeifenmaterial wie Kernschrägen, Kernspaltbehandlung, Kerndicken eingegangen. Ein Stück Kupfer muss man in den Kessel werfen, wenns gute Mixturpfeifen geben soll. Bleizucker verhindert man..., da formte sich eine Frage auf meinen Lippen und schon war die Gestalt wieder hinter einem roten Vorhang verschwunden. Wer's wohl war?