0931 Erlenbach /Kaiserslautern

Opus 0931 Erlenbach, Ev. Kirche, Bj  1900
I.Manual C-f'''=54 Noten II.Manual
1. Prinzipal 8' 6. Lieblich Gedackt 8'
2. Konzertflöte 2' 7. Oktave 4'
3. Salicional 8'
4. Flöte 4' Pedal C-d'=27 Noten
5. Mixtur 3f. 2 2/3' 8. Subbass 16'
Manualkoppel
Pedalkoppel I
Pedalkoppel II
Suboctavkoppel II/I
Tutti
Windladen mit Kegelventilen rein pneumatisch

kleiner Bericht

Dieses wundervolle Instrument wurde tatsächlich vor wenigen Jahren vom SV Kaleschke aus der Pfalz so schlecht in einem Gutachten gemacht, dass die Verschrottung angestanden hätte, wäre Geld in den Kassen der Kirchengemeinden gewesen. Es scheint tatsächlich immer wieder ein Segen zu sein, wenn k e i n Geld in kirchliche Kassen fließt.
Tatsächlich ist die Orgel voll funktionsfähig, ohne, dass in den letzten 110 Jahren ein generelles Auswechseln der Bälgchen erfolgt wäre (beim Überprüfen wurden zwei angeschlagene Bälgchen aus rund 400 Stück festgestellt).
Der Klang der Orgel ist unbeschreiblich schön, besonders Prinzipal 8' und Lieblich Gedackt 8'. So schnell wird man das bei keiner neuen Orgel in dieser Wärme mehr finden. Daher mein Ratschluss an Gemeindeglieder: „Erhalten Sie diese Orgel mit aller Kraft, es kommt keinesfalls etwas Besseres hinterher.“
Meiner Meinung nach fehlt an dieser Orgel lediglich eine Superkoppel I, dann wäre das Instrument nahe am Ideal einer spätromantischen Dorforgel.
Die Konzertflöte wurde in den 70er Jahren von 8 auf 2' umgestellt - vollkommen unverständlich, was rückgängig gemacht werden sollte.
Die Flöte 4' kam in den 1930er Jahren anstelle der Octave 4', die ins zweite Manual wanderte. Dafür wurde eine Viola di Gamba 8', was man als historisch gewachsenen Zustand beibehalten sollte. Die Viola müsste man neu fertigen, und die heutigen klingen nicht unbedingt ad hoc gut.
Wie man an den nachfolgenden Bildern sieht, ist hier die technische Anlage und das Pfeifenwerk vorzüglich erhalten. Dank an den wartenden Orgelbauer!
(gwm)

Bilder der Orgel in Erlenbach aus 03/2010